Trainieren wie die Stars: Pläne von Phelps, Peaty und Ledecky
Michael Phelps, Katie Ledecky, Adam Peaty… Immer wieder sorgen die Stars des Schwimmsports mit Ausnahmeleistungen für Begeisterung. Tausende junge Talente rund um den Globus wollen ihren Idolen nacheifern und hinter die Geheimnisse der großen Stars blicken. Meist sind diese Geheimnisse aber gar nicht so geheim sondern vielmehr eine Kombination aus Talent, Fließ und zielgerichteter Arbeit. Egal ob Weltklasseathlet oder ambitionierter Vereinsschwimmer – Die Struktur und Trainingsplanung ist ein wichtiger Faktor, um im Schwimmbecken Verbesserungen erzielen zu können. Die Profis oder besser gesagt ihre Trainer geben auch hier die Richtung vor, der auch die Coaches an der Basis gern folgen. Deswegen geben wir hier einen kleinen Einblick in das Training und die Trainingsplanung der Spitzenschwimmer.
Katie Ledecky – Der Rhythmus macht die Musik
Mit gerade einmal 15 Jahren betrat Katie Ledecky als Überraschungsolympiasiegerin über die 800m Freistil die Bühne des Schwimmsports. Damals konnte kaum jemand ahnen, in welche Dimensionen sie das Freistilschwimmen der Frauen heben würde. Nur sie selbst und ihr Coach Bruce Gemmell waren sich schon sehr bewusst, wo die Reise hingehen könnte. Die Grundlage für Ledeckys Erfolge sind nicht nur ihr großes Talent sondern vor allem kontinuierliche und strukturierte Arbeit. Auf keiner Medaille und auf keinem Rekord wird sich bei ihr ausgeruht, sondern stets das nächste Ziel in Angriff genommen. Dabei half Ledecky im zurückliegenden Olympazyklus unter anderem einen ein fester Trainingsplan. Ihre Wochen liefen fast immer nach dem gleichen Rhythmus ab. Im Durchschnitt absolvierte Ledecky in den drei Jahre hin zu den Olympischen Spielen 2016 pro Woche zwischen 60 und 65 Kilometer im Schwimmbecken. Die Trainingswochen liefen weitgehend gleich ab. Neun Einheiten im Becken und zweimal Landtraining standen für sie auf dem Plan. Wir haben hier für euch den normalen Wochenablauf von Katie Ledecky.
Michael Phelps – Fit für den letzten Angriff
Wenn man sich fragt, wie die Profis trainieren, dann liegt es natürlich nahe zu schauen, wie sich denn der beste Schwimmer aller Zeiten auf seine Wettkämpfe vorbereitet und für die Jagd auf Olympiamedaillen fit gemacht hat. Michael Phelps‘ Coach Bob Bowman machte in der Vergangenheit selten ein Geheimnis daraus, welche Wege er mit seinem schnellen Schützling im Training ging. Mehrfach teilte er Einblicke in die Vorbereitung und Umfänge, die der Rekordschwimmer absolvierte. Die Grundlage, das heftige Kilometerschrubben, war bei Phelps vor allem in jüngeren Jahren angesagt. Im Olympiazyklus vor Peking (2004-2008) betrugen die wöchentlichen Umfänge im Schnitt fast 75 Kilometer. Längere Pausenphasen gab es so gut wie nie. Im Anschluss daran musste aber auch Phelps erst einmal durchatmen. Auf die Olympischen Spiele 2012 hin betrug die Trainingslast nur etwa halb so viel und meist verzichtete Phelps komplett auf das Training an den Wochenende. Auch bei seinem Comeback von 2014 bis 2016 betrugen seine Umfänge selten mehr als 5.000m pro Trainingseinheit. Die Grundlagen hatte er bis in die frühen 20er hinein gelegt. Beim Comeback konzentrierte er sich vor allem darauf, wieder auf Geschwindigkeit zu kommen. Wir haben hier für euch zwei verschiedene Trainingspläne von Phelps, beide wurden jeweils zwei Monate vor den Olympischen Spielen geschwommen:
Adam Peaty – Mit Struktur durch die Saison
Auch Adam Peaty und Melanie Marshall sind eines dieser Sportler-Trainer-Gespanne, die der Zufall auf perfekte Art und Weise zusammengeführt hat und die gemeinsam die Welt des Schwimmsports aus den Angeln heben. Dazu gehört auch eine strukturierte Saisonplanung, deren Beispiel ihr hier seht. Man erkennt: Peaty gönnt sich kaum Pausen. Im August wird ins Training eingestiegen. Nach Weihnachten bzw. über den Jahreswechsel wird nicht relaxt sondern es geht ins Trainingslager und dann wird durchgezogen bis zum ersten wichtigen Wettkampf der Saison: Der Qualifikation für den Jahreshöhepunkt. Hier könnt ihr sehen, wie Marshall dahin den Weg für Adam Peaty strukturiert: